Seelenworte

Das war 2023

Hallo zusammen!

2023 war ein hartes Jahr. Das entwickelt sich zunehmend zur Nullaussage, da sich derzeit alle Jahre wie harte Jahre anfühlen, aber 2023 im Speziellen war eine anhaltende Übung in Geduld und Ausdauer für mich.
Ich habe vorhin nochmal in meinen „Das wird 2023“-Artikel vom Anfang jenes Jahres geschaut und das war schon ein bisschen bedrückend.

Das Jahr fing an sich durchaus schwungvoll an und wirkte verheißungsvoll, bis ich dann halt im März schließlich nicht mehr ausweichen konnte und mit dem Gesicht voran in Corona gelaufen bin. Etwas, was dann nicht nur den März mit drei langen Wochen akuter Krankheit zeichnen sollte, sondern … alle Zeit seither ebenso.
Der übliche Disclaimer, dass mir klar ist, dass andere noch viel härter mit Long Covid zu kämpfen hatten und haben als ich, gilt auch hier. Dennoch: Was folgte waren Monate anhaltender Erschöpfung, mit vielen mehr oder weniger harten Lektionen darin, was noch ging und was nicht.
Gemessen daran ist es für mich ein immenser Erfolg, was ich 2023 abringen konnte. Gemessen an meinen Zielen ist es dennoch eine Enttäuschung.

Einiges ging aber trotzdem!
Kochen für die Meute ist dieses Jahr erschienen; vor kurzem sogar endlich gedruckt.
Der DORPCast ist weiterhin recht regulär erschienen (ein wenig dank Cleanvoice.ai, das zwar nicht alle Arbeit für uns macht, mir aber gerade genug abgenommen hat, um operabel zu bleiben).
Der Bildband zum Tanzball 2022 ist endlich spruchreif und nach diversen Hürden und Hindernissen nun produktionsseitig auf der Zielgeraden.

Auf der Haben-Seite ist auch klar zu verbuchen, dass ich auf unserer eigenen Dracon 15 sein konnte (inklusive Poster, Fotos und Dankesvideo), ebenso wie ich zumindest einen Tag auf der RatCon gewesen bin (inklusive Panel).

Aufgenommen auf dem Saltatio Sommerball 2023

Ich war auf zwei Tanzbällen, um Fotos oder Videos zu machen (siehe etwa das Tanzball-Video hier); auf einem davon habe ich aber tatsächlich auch ein wenig getanzt. War gesundheitlich da nicht so klug, aber seeehr schön!
Auch konnte ich das schon vor Jahren gemachte Versprechen an eine Freundin einhalten, dass ich ihre Hochzeit – wenn das je passiere – noch ablichten würde, auch wenn ich sonst keine Hochzeitsfotografie mehr machen möchte.
Überhaupt: Zwei gute Freundinnen von mir haben beide dieses Jahr geheiratet und ich konnte auf beiden Hochzeiten sein – ich habe gelernt, das nicht mehr selbstverständlich zu finden.
(Rein an der Fotofront gab es außerdem vor meiner Erkrankung noch ein wenig landschaftlichen Eifelzauber ohne und mit Schnee sowie erst jüngst Dinge mit Händen und Kerzen.)

Anders als geplant nicht fertig geworden ist Morold und die Karte von Carthagena, worüber wir im übernächsten Artikel hier dann mal sprechen könnten. (Der kommt aber weiterhin.)
Damit verzahnt habe ich nicht wie erhofft mit Laudate einen dritten Condra-Kurzfilm gedreht; wohl aber geschrieben und gecasted. Den werden wir – so Gott will – dann 2024 auch drehen.

Und wenn wir schon vom Schreiben sprechen, mit Der Pakt der Weißen Nächte habe ich meinen nächsten Roman begonnen. Das läuft bisher gut und war phasenweise auch wertvoll als kreatives Ventil für mich.
2024 könnte klappen, aber ich verspreche mal noch nichts.

Das ist glaube ich alles in allem kein schlechter Schnitt für ein Jahr, das so oft auch gefüllt war mit Tagen, an denen ich mich vor allem vom jeweiligen Vortrag erholen musste.

Es hat aber einmal mehr für mich vor allem betont, wie wenig selbstverständlich das alles ist. Wenn man schon darüber nachdenkt, wie schnell Dinge vorbei sein könnten, dann oft vermutlich im Kontext von Todesfällen.
Ich habe dieses Jahr auch Oliver Burkemans großartiges 4000 Wochen gelesen, dessen Titel sich auf die durchschnittliche Lebenserwartung eines Menschen bezieht, eben jene viertausend Wochen, und das Buch hat meinem Blick auch dahingehend eine neue Schärfe verliehen.
Doch die Geschwindigkeit, wie ich innerhalb von nicht einmal einem Monat, ohne wirklich dramatisches Ereignis, von jemandem, der Abends routinemäßig 6-8 Kilometer ging, zu jemandem wurde, der beim Weg zum REWE überlegt, wo überall Parkbänke stehen, hat mich abseits von allem theoretischen Verständnis dennoch überwältigt. In der Theorie weiß man das alles, aber wenn spezifisch mein Long Covid beispielsweise auch mit Brain Fog dahergekommen wäre, die Geschichte wäre eine ganz andere.
So schnell kann alles vorbei sein. Wenn ich nächstes Jahr dann beispielsweise am Set von Laudate stehe, ich werde mir zweifelsohne sehr bewusst sein, dass echt nicht viel gefehlt hat, um dies unmöglich zu machen.

Dieser Text hier kann in gewisser Weise versöhnlich enden, denn nach einem Dreivierteljahr scheine ich endlich einen Weg zur vorsichtigen Besserung für mich zu finden. Keine Garantien natürlich, und selbst wenn es ab hier steiler aufwärts geht, wird 2023 ein teils geraubtes Jahr bleiben. Aber es ist zugleich Ausdruck dessen, was ich im Neujahrsgruß gestern schrieb: Nicht stehenbleiben, nicht aufgeben, immer voran.
Der wichtigste Schritt, schreibt Brandon Sanderson, ist immer der nächste.
Und in diesem Sinne – auf zu einem neuen Jahr!
(Zumindest, nachdem wir hier morgen noch flott über die Medien gesprochen haben, die ich 2023 konsumieren durfte.)

Viele Grüße,
Thomas