Allerlei: Übersetzte Schrecken, abgebildete Freuden, nerviger Covid-Nachgang und ein bisschen mehr
Hallo zusammen!
Ein paar kleine Dinge verlangen auch Erwähnung – genug, dass sich inzwischen mal wieder ein Allerlei-Artikel hier lohnt.

Fangen wir mit der größten Überraschung an: Mit The Lord of Nombrecht ist dieser Tage auf DriveThru eine englischsprachige Übersetzung eines Abenteuers aus meiner Feder erschienen.
Das Szenario war ursprünglich vor vielen Jahren als Der Herr von Nombrecht im Magazin Cthulhus Ruf veröffentlicht worden und führt in die für das Cthulhu-Rollenspiel ja eher unübliche Epoche des Mittelalters.
Der gute Lord wurde für diese Neuauflage von Dean Engelhardt überarbeitet, sowohl im Bezug auf die Regeln wie auch inhaltlich ein wenig. Ich hatte damit selbst gar nichts zu tun (und warte, während ich das hier tippe, auch noch auf meine digitale Beleg-Kopie), daher kann ich dazu auch wenig sagen – aber ich freue mich, dass das Szenario damit wieder sinnvoll und weitläufig verfügbar ist. Und in jedem Fall ist es schön wie nie, mit neu angefertigtem Artwork, und es kommt mit einem beigefügten Regelwerk und begleitenden Spielmaterialien daher.
Als ich Der Herr von Nombrecht damals schrieb, war das auch im Kontext eines Artikels über historische Tänze als Material für das Cthulhu-Rollenspiel, was natürlich eine gute Überleitung bildet zu ‚echten‘ historischen Tänzen – konkreter zum Bildband zum Tanzball 2022 in Wuppertal. Zu dem haben mich inzwischen die Bilder der drei dort anwesenden Fotografen erreicht, und demnach werde ich mich jetzt in den kommenden Wochen daran setzen, das Buch zusammenzustellen.

Und wo wir schon von Fotos reden – tatsächlich habe ich gerade zum ersten Mal seit längerem noch mal einige Foto-Projekte realisiert bzw. bin für eines noch angeheuert. Was davon jeweils wie auch öffentlich erscheinen wird, muss man sehen, aber es ist schön, mal wieder die Kamera in der Hand zu haben.
Auch wenn Corona das nach wie vor etwas komplizierter macht – dazu am Ende hier mehr.
Nochmal in Sachen historischer Tanz will ich gerne auch noch mal auf den Saltatio-Sommerball 2023 hinweisen, der schon übernächstes Wochenende startet. Es ist der zwangloseste unserer Bälle und es sind noch Karten zu haben – wenn ihr also mal oder mal wieder Lust hättet, im kleinen Rahmen etwas Ball-Luft zu schnuppern, ist das eine gute Chance.
Und dann hab ich noch zwei weitere positive, wenngleich inzwischen gar nicht mehr taufrische Dinge. Zunächst mal hat Philipp Lohmanns nerdiger und niveauvoller Trashtalk jüngst fünfjähriges Bestehen gefeiert und ich durfte ihm auch ein kurzes Grußwort zum Jubiläum aufnehmen. Das war zwar noch mitten in meiner Corona-Infektion, aber lag mir dennoch am Herzen zu machen – nichts Weltbewegendes, aber dennoch schön.
Und tatsächlich losgelöst davon hat Philipp neulich noch mein Das letzte Kind von Kaltenstein rezensiert, was ich hier ja gerne teile – umso mehr, als dass das Buch ziemlich gut wegkommt.
Abschließend aber nun doch zum leidigen Thema – vor allem, weil ich dazu in letzter Zeit mehrfach Fragen erreichten: Nein, der Corona-Ritt ist bei mir leider noch nicht ausgestanden.
Fatigue, also diese übermäßige und zehrende Dauererschöpfung ist unglücklicherweise noch immer mein steter Begleiter und Muskelschmerzen sind leider ebenfalls immer bereitwillig zur Stelle, wenn ich es wage, mich mal ein bisschen mehr zu bewegen.
Auf der einen Seite will ich weiterhin den Teufel tun mich zu beschweren, zumal auch meine Ausprägung von Long Covid – denn so muss ich den Murks wohl nennen – wirklich mild ist im Vergleich zu dem, was möglich ist.
Aber es ist eine Einschränkung, und die macht sich leider an verschiedenen Stellen bemerkbar. Es spielt eine Rolle dabei, dass ich nach ersten Episoden nicht mehr in den NextQuestNews-Videos aufgetaucht bin, auf die ich hier kurz davor noch verwiesen hatte. Und es ist die Ursache dafür, dass zum Beispiel Kochen für die Meute noch nicht gedruckt erschienen ist.
Insofern bin ich gerade auch vorsichtig, was die Chancen angeht, mich live zu sehen. Werde ich auf dem oben genannten Tanzball sein? Ich hoffe es. Werde ich auf der Feencon sein? Ich hoffe es.
Nicht, weil ich es nicht könnte – aber weil ich derzeit halt immer gut abwägen muss, ob ich danach die nötigen Puffer-Zeiträume habe, mich zu erholen.
Es ist kein Grund, dass sich irgendjemand Sorgen machen muss. Ich kann, wenn ich mir meine Reserven manierlich einteile, auch einzelne Tage quasi „normal“ verbringen, ich zahle das dann nur an den Tagen danach mit Zinsen zurück. Ich kann arbeiten, ich kann meinen Alltag gut bestreiten; ich vermute, wer mich gar nicht kennt, wird es vielleicht nicht mal wirklich merken. Ich aber merke es definitiv, schlicht im Kontrast zum großen „Davor“.
Wie ich schon in meinem letzten Artikel indirekt zu sagen suchte: Wenn ihr konkret etwas aus meinen Erfahrungen ableiten wollt, dann einerseits, dass ihr auf euch Acht geben sollt – und andererseits, dass ihr einfach Verständnis mitbringen solltet für jene, die sich noch mit Nachwehen der großen Seuche herumärgern müssen. Selbst wenn ihr sie im direkten Kontakt eigentlich „wie vorher“ erlebt, wisst ihr ja auch nicht, wieviel mehr es sie zumindest phasenweise kosten mag.
Ich will’s auch nicht dauernd zum Thema machen. Nur wie gesagt, da mich inzwischen wiederholt solche Anfragen erreichten, schien das Update angemessen.
Aber dennoch – englische Übersetzung, kommender Fotoband, neue Foto-Projekte und all das: Lest dies bitte alles in allem als positive Statusmeldung!
Viele Grüße und einen schönen Pfingstmontag,
Thomas
PS: Ach ja, eine Sache noch – wenn ihr diesem Blog bisher vor allem via Twitter gefolgt seid, wisset, dass der fortschreitende Zusammenbruch in Elons 44-Milliarden-Partybus inzwischen dazu führt, dass die Unterstützung der Twitter-API seitens WordPress eingestellt wurde.
Insofern … RSS-Feeds sind auch 2023 eine ziemlich coole Sache.
Oder ihr nutzt die rechts in der Menüauswahl vorhandene Funktion, diesem Blog direkt zu folgen, per WordPress-Account oder Mail-Adresse.
Ich werde vielleicht eine Weile händisch meine Artikel noch auf Twitter teilen, aber … vermutlich ist’s auch an der Zeit, das Elend einfach endgültig abzuhaken.