Hallo zusammen!
Ich hab es ja schon angedeutet, aber führen wir das doch mal weiter aus: Ich habe um den Jahreswechsel herum meine erste eigene Übersetzung, Planet der Stürme von E.C. Tubb, an den Atlantis-Verlag überreicht. Es ist der erste der umfangreichen Dumarest-Reihe, die nun bei dem Stolberger Verlag wieder aufleben wird.
Aber bevor wir zu der Reihe und dem Aufleben kommen, kurz zu der Frage, wieso ich? Ich habe ja in den letzten Jahren an allerlei Übersetzungen als Lektor mitgewirkt. Currans Der Leichenkönig für Atlantis, Creekers für den gleichen Übersetzer, letztlich mit Veröffentlichung bei Festa, oder auch eine ganze Reihe Bücher bei Mantikore, unter anderem. Und wer mich kennt, bzw. wer mit mir mal an einer Übersetzung zusammengearbeitet hat, der weiß, dass ich es ohnehin sehr mag und wichtig finde, bei so etwas mit viel Liebe zum Sprach-Wechsel an die Sache heranzugehen und zu schauen, dass man für jede Stärke des Englischen, die das Deutsche nicht ausspielen kann, zumindest ein gutes Gegenstück findet. Und dass der Text sich nicht wie transferiert, sondern wie geschrieben liest.
Dennoch war ich überrascht, als die Anfrage kam. Ich habe dann einen Teil als Probeübersetzung eingereicht und als die Resonanz positiv ausfiel, das Buch in seiner Gesamtheit angegangen.
Auch wenn die Dumarest-Reihe heute nahezu vergessen ist, ist sie doch definitiv eine markante Kerbe in der Geschichte der Science Fiction. Sie berichtet von Earl Dumarest, einem Mann, der zwischen den vielen Sternen des Universums umherreist auf der Suche nach seinem verschollenen Heimatplaneten, der Erde. Die Serie hat eine Reihe deutscher Veröffentlichungen erfahren, jedoch niemals vollständig.
Nicht vollständig im Bezug auf die Reihe in ihrer Gesamtheit, aber auch nicht vollständig im Bezug auf die Bücher selber. Die alte Taschenbuchausgabe ist bei Moewig erschienen, hat aber auch noch ein paar Schlenker gemacht. Die erste Übersetzung von Planet der Stürme war von Lore Straßl und das ist nun wirklich kein Name, gegen den man zu Felde ziehen sollte. Aber ich bezweifle auch nicht, dass die dreifache Kurt-Laßwitz-Gewinnerin das Buch besser hätte übersetzen können, doch das Endergebnis konnte und kann einen ob der zahllosen Kürzungen nicht zufrieden stellen. Davon abgesehen, dass Übersetzungen bekanntermaßen in der Regel schneller altern als die Originaltexte und die dreißig Jahre zwischen ihrer und meiner Übersetzung schon ein ganz schöner Berg sind.
Der erste Band heißt im Original übrigens Winds of Gath, aber wir haben uns dazu entschieden, dem alten deutschen Titel treu zu bleiben; auch, weil er das Buch dennoch sehr gut umreißt. Das deutsche Cover stammt von Timo Kümmel und ist, denke ich, wieder einmal sehr schön geworden.
Als Veröffentlichungsmodus hat man sich bei Atlantis auch etwas Interessantes überlegt und wird sowohl die Neuübersetzungen der ersten Bände als auch Erstveröffentlichungen der späteren Bände parallel bringen. Damit können die alten Fans fortsetzen, wo sie aufgehört haben und neue Leser haben eine Chance, von Anfang an mit Earl Dumarest auf die Reise und auf die Suche nach der Erde zu gehen – etwas, was ich, wenn auch natürlich offensichtlich voreingenommen, durchaus empfehlen kann.
Wer nun noch etwas mehr Hintergrundinfos sucht, dem sei zudem das Videoblog von Dirk van den Boom empfohlen, Autor u.a. der ja auch von mir lektorierten Kaiserkrieger-Bände (und vieler anderer Bücher) sowie Übersetzer des ebenfalls bei Atlantis erschienenen Tubb-Romans Die Sterngeborenen (ohne Bezug zu dieser Reihe hier), denn dort gibt es auch eine Episode alleine zu Dumarest.
Und wie bei allem gilt: Ich halte euch auf dem Laufenden!
Viele Grüße,
Thomas