Hallo zusammen!

Verdorbene Asche (in Arbeit)
Zunächst: Japp, sehr still ist es bisher in diesem Monat hier gewesen. Und dabei hatte ich doch Urlaub!
Aber ich war auch nicht ganz faul, wie man meinen könnte, sondern habe unter anderem massiv an Verdorbene Asche weitergearbeitet; das Buch ist in seiner Erstfassung nahezu abgeschlossen. Doch ganz alleine darauf fokussieren kann ich mich auch nicht, dafür brannten mir dann heute doch ein paar Sachen zu sehr auf der Seele.
Mal der Reihe nach. Vor etwas mehr als sieben (!) Jahren schrieb ich hier im Blog einen kurzen Artikel über die deutsche Wikipedia. Genauer gesagt darüber, dass ich nicht verstehe, warum immer wieder sinnvolle Artikel mit dem fadenscheinigen Argument fehlender Relevanz mit Löschanträgen versehen werden.
Das war damals schon Quatsch, und ist es leider auch noch heute. Vorgestern Abend stieß ich auf der Facebook-Seite von Felix Münter mal wieder auf die neuerliche Manifestation der gleichen Denke – auch der Autor1, der unter anderem bisher bei Mantikore, Papierverzierer und Prometheus verlegt wurde, steht nun unter dem Verdacht, nicht relevant genug zu sein, das „Privileg“ einer Wiki-Seite zu besitzen.
Dort ist auch ein Link zur Lösch-Diskussion zu finden … und dieses blasierte Besserwisser- (bzw. Besserleser-)Tum in der Debatte ist bedrückend. Es gibt eine vehemente Gegenstimme, aber der Teil, der mich wirklich gefuchst hat, war der, an dem einer erklärt, dass die Wikipedia-Richtlinie effektiv nur sage, man müsse bei einem regulären Verlag verlegt sein und Mantikore sei einer, und paraphrasiert die „Entgegnung“ dann war: „Jaaaaa. Ja, das kann ja erst mal jeder sagen.“
Leute. Wenn der Generalverdacht der Irrelevanz und effektiv die Vorurteile gegenüber Kleinverlagen in ihrer Gesamtheit so weit gehen, dass es auf eine Art „im Zweifel wider dem Angeklagten“ hinausläuft, dann ist das kein Makel, dann ist das ein systemimmanenter Defekt, der auf Dauer die grundlegende Existenz einer solchen Online-Enzyklopädie untergräbt.
Andere Artikel zeichnen ja sogar noch düsterere Bilder; aber das kann ich nicht selbst beurteilen. Die Löschdiskussion aber ist ein Trauerspiel, das für jeden einsehbar ist.
Aber nun gut, kommen wir zu schöneren Dingen. Die Preise im Bereich Phantastik und Rollenspiel haben gerade Hochkonjunktur scheint es.
Wer beim Deutschen Phantastikpreis – auch da habe ich ja meine systematischen Probleme, wünsche aber dennoch so vielen Nominierten gleichzeitig den Preis – abstimmen will, der muss sich sputen. Das geht noch genau heute. Und zwar hier entlang.
Dann ist da der Skoutz-Award, bei dem gerade die Abstimmung über die Midlist zur Bildung einer Shortlist ihres Literaturpreises läuft. Ist weniger kompliziert als es klingt, und ist definitiv eine interessante Abstimmung.
Dass der RPC Award vergeben wurde und mit Klingen der Nacht, Die Siebenwindküste oder Aventuria: Wald ohne Wiederkehr durchaus Produkte gute Plätze gemacht haben, an denen ich mitgewirkt habe, hatten wir hier glaube ich schon. Der Deutsche Rollenspielpreis ist mittlerweile auch vergeben, da sind wir aber Ulisses- wie DORP-seitig gar nicht aufgestellt gewesen.
Ich glaube das war es soweit mit Preisen auch erst einmal; und generell soll es das für hier und heute damit auch gewesen sein.
Ich mache mich nun feiertäglich noch ein wenig zurück an Verdorbene Asche und arbeite weiter an den Video-Beiträgen zum kommenden Ballett-Stück Das Hexenei … „Wer ewig strebend sich bemüht“, ihr wisst schon.
Viele Grüße,
Thomas
- Ich kenne Felix nicht privat, aber unsere Wege haben sich beruflich indirekt schon mal gestreift; bei einigen seiner bei Mantikore erschienenen Cover habe ich bei der Gestaltung mitgewirkt. Transparenz und so. ↩