Hallo zusammen!
„Bitte was?“, mag mancher denken. Nun, zur Auffrischung: Sherlock Holmes und die Legende von Greystoke ist ein Pastiche-Roman-Werk aus der Feder von Philip José Farmer, das von Ben Sonntag ins Deutsche übertragen wurde. Die offizielle Beschreibung klingt folgendermaßen:
London, Februar 1916. Sherlock Holmes und Dr. John Watson werden von Mycroft Holmes aus dem Ruhestand gerufen, um dem Empire gegen seine wohl größte Bedrohung beizustehen. Einmal mehr müssen sie sich gegen den durchtriebenen von Bork stellen, denn der diabolische Agent des Kaiserreichs ist zurück und hat zu Hochzeiten des Ersten Weltkriegs eine schreckliche Waffe in die Hände bekommen. Um ihn aufzuhalten, begeben sich der Meisterdetektiv und sein treuer Freund und Chronist tollkühn in die Lüfte und reisen bis nach Afrika.
Was mich nach wie vor total fasziniert ist die Entstehungsgeschichte des Buches. 1974 erschien es als The Adventure of the Peerless Peer in englischer Sprache, rammte jedoch in ein unschönes Gerangel mit Burroughs’ Rechteverwaltern. Ergo wurde Tarzan damals durch Kiplings Mogli ersetzt und das Buch zehn Jahre darauf unter neuem Titel als „The Three Madmen“ wieder aufgelegt. 1986, also noch mal zwei Jahre darauf, erschien diese Variante dann bei uns als „Die tollkühnen Männer in ihrem lenkbaren Luftschiff“ in dem Bastei-Sammelband „Weltraum-Aventüren“. Erst 2011 konnte dann im Englischen, schon zwei Jahre nach dem Tod Farmers, eine Neuauflage in der ursprünglichen Form erreicht werden und die ist nun die Grundlage der deutschen Übersetzung von Ben Sonntag.
Wahnsinn, oder?
Nun, das mit 130 Seiten nicht lange, aber knackige Buch ist nun bei Atlantis erschienen, wird von einem schönen Cover von Mark Freier geziert, hat ein neues Vorwort von Christian Endres und kann über jeden Weg der Wahl, vom wohlgeneigten lokalen Laden bis zum krakenhaften, aber praktischen Versandhändler, bezogen werden. Es gibt eine Taschenbuchausgabe für glatte 10 Euro, eine direkt beim Verlag erhältliche Hardcover-Ausgabe für 13 Euro sowie eine mit 3,99 Euro sehr günstige Variante für digitale Gemüter
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Wer mal was Ungewöhnlicheres sucht, der liegt hier denke ich völlig richtig.
Viele Grüße,
Thomas
Wir haben jetzt den Karton Belegexemplare Zuhause!:-) Ich muss sagen, wo wir letztlich noch darüber sprachen: Das Innen-Layout ist sehr enttäuschend, wenn man das Indiana-Jones-Schriftzug Cover mag…Text in TNR mit Kapitelüberschriften in Arial…sieht so ein bißchen aus wie meine letzte Seminararbeit, nur mit weniger Zeilenabstand…
Aber naja, geht ja um den Inhalt!;-)
Ich hab meine noch nicht, insofern kann ich akut zu dem Buch nichts sagen, aber ja, diese Momente des „Leute, wäre da nicht was mehr gegangen“ kenne ich verlagsübergreifend auch. Der neue Gaiman ist übriges wie ich finde super-hübsch gesetzt; gar nicht mit großen Schnörkeln, aber die Type, der Zeilenabstand, die Schriftgröße, das ist einfach ein total angenehm zu lesendes Buch.
Und das Auge liest mit … oder so. Doch, definitiv. Natürlich kommt es auf den Inhalt an, so in erster Instanz. Aber ich finde eine hübsche Textaufmachung gehört zum Lesevergnügen halt eben auch irgendwie dazu. Das ist auch der Punkt, an dem ich gerade an „Lovecraft und Duve“ noch feile; Literaturwissenschaftstexte sind ja eh schon nicht gerade der Rock’n’Roll der Sachtexte, aber neben der Textumarbeitung für die Buchedition will ich auch einfach sonst ein angenehmes Leseerlebnis bieten ;)
Ich vermute übrigens, dass die „Times New Roman“ in Wahrheit eine „Garamond“ ist, aber dazu mehr, wenn ich sie mit eigenen Augen gesehen habe ^^
Viele Grüße,
Thomas