Hallo zusammen!
Ich war – das ist vielleicht schon durchgesickert – mal wieder in Urlaub und insofern hat sich hier auch die letzten Tage wenig ereignet. Seit gestern bin ich wieder endgültig im Sattel des Alltags angekommen, und mit der SPIEL jetzt am Wochenende (nebenbei: Ich bin mit Ulisses dort; kommt vorbei, sagt hallo!) wird dann endgültig wieder der harte Kontrast geboten, aber die letzten zwei Wochen waren eine Auszeit. Und die war nötig.
Es war bisher ein fleißiges, aber auch ein anstrengendes Jahr und einfach mal wieder rauszukommen, war wichtig. Irgendwann wird sonst aus jedem Ablauf ein Hamsterrad, aus jeder Tätigkeit – egal wie gerne man ihr nachgeht – wird ein Automatismus. Manchmal aber braucht es Abstand, den sprichwörtlichen Schritt zurück, um das Gesamtwerk zu betrachten, durchzuatmen und darüber zu reflektieren, was man eigentlich will.
Wie eigentlich immer wenn ich im Schwarzwald wandere und schlicht nahezu kein Netz habe, bemerke ich, wie gut diese Phase des digital detox doch tut. Ich mag soziale Medien, bin gerne auf Twitter, schreibe hier gerne Artikel, aber es tut auch einfach mal gut, dem konstanten Strom der Kommunikationskanäle zu entkommen.
Dieses Mal war das aber irgendwie fokussierter und bewusster. Ich bin mit dem Ziel in den Urlaub gegangen, ein paar Dinge auszusuchen, die ich gewissermaßen „abschießen“ kann. Es war einfach auch mir klar, dass mit meinen Büchern, DORP nebst DORPCast, Condra, Eifelarea, Saltatio, Fotos, Videos und einem halben Dutzend Baustellen mehr zuzüglich der Arbeit nicht der kritische Punkt erreicht, sondern auch einfach überschritten war.
Und ich habe das tatsächlich durchgezogen. Für euch hier wird sich dabei wenig ändern, die abgeschnittenen Zöpfe waren nie groß ein Teil dessen, worüber ich hier etwa geschrieben habe – aber ich hoffe, dennoch so den Kopf ingesamt mal wieder etwas freier zu bekommen.
Ich vermute, der Abstand zwischen Veröffentlichungen wird etwas wachsen, aber vielleicht irre ich da sogar und der Ausstoß bleibt unverändert, nur meine Zielsetzungen werden realistischer.
Sei es wie es sei: Verdorbene Asche ist endlich fertig geschrieben. Nach der SPIEL werde ich es noch einmal überarbeiten und dann geht’s raus an die Testleser damit.
Es ist aber, egal wie, immer wieder auf’s Neue für mich bemerkenswert, wie gut ich reflektieren kann, wenn ich nur draußen an der Luft bin. Spazieren, wandern, wie man es nennen will – gehen, sehen, atmen, analoge Zielsetzungen. Es hilft mir so sehr.
Auf einen Berg zu steigen, um vom Gipfel den Sonnenuntergang über das Tal hinweg zu sehen, oder von einem anderen Gipfel bis zu dem Ort blicken zu können, in dem man vor Stunden vielleicht noch Essen gekauft hat, das hat etwas sehr … immanentes. Etwas fast Greifbares.
Abends nach 10, 20 Kilometern dann die Füße hochlegen zu können und zu spüren, was man den Tag über gemacht hat, ist ebenfalls sehr wohltuend.
Der Trick ist dabei in meinen Augen, nicht nur die Erholung selbst mitzunehmen – die ist wertvoll und gut, aber eben auch nur ein temporäres Gut –, sondern auch immer ein wenig auf sich selbst zu hören, warum es einen erholt hat. Sicherlich, fort von der Arbeit und raus aus dem Alltag, aber was ist es, dass einem da so gut tut. Hört man aufmerksam in sich hinein, so kann man denke ich auch noch eine Menge über sich selber lernen.
Ich für meinen Teil werde auf jeden Fall in den kommenden Wochen noch mal versuchen, meine Zeiteinteilung in ihrer Gesamtheit zu überarbeiten. Mehr Zeit für mich, auch wenn das weniger Zeit für einige Projekte bedeutet. Bewusst etwas weniger Internet-Bildschirmzeit und etwas mehr „Dinge daheim“, und sei es nur Kochen. Und – was ich ja schon vorher begonnen habe – weniger Projekte gleichzeitig, dafür fokussierter jene, an denen ich arbeite, gut und fertig machen.
Mal sehen, was sich davon beibehalten lassen wird.
Aber soweit zum diesmaligen Trip in den Schwarzwald. Der Nächste ist diesmal sogar schon relativ nahe, aber für 2017 zumindest soll es das an Urlaub gewesen sein. Schauen wir also, dass der genommene Schwung vielleicht noch das eine oder andere Werk ins Ziel führt.
Viele Grüße,
Thomas
Lustig, scheinbar sind wir beinahe zeitgleich in den „Aussortierungs-Modus“ verfallen, ich tat das letztlich auch, muss ich bei Gelegenheit mal drüber bloggen, aber dafür müssen einige Dinge, die ich so ändern wollte/will erstmal greifen.;-)
Ansonsten kann ich nur zustimmen, was die Bewegung an frischer Luft angeht! Mir ist da sehr viel Unverständnis entgegengeschlagen, als ich damals meinte ich hätte gerne einen Hund, um produktiver zu werden. „Man“ (ein Sammelbegriff für verschiedene Menschen;-) fand das unlogisch, weil ein Tier ja Arbeit macht und bei jedem Wetter bewegt werden muss und man damit ja fürs kreative Arbeiten noch weniger Zeit hat.
Aber man hat nicht weniger Zeit man hat mehr, weil man mindestens 1x am Tag gezwungen ist seinen Arsch an die frische Luft zu bewegen und nicht nur um zum Kiosk zu stolpern, sondern um Grünzeug aufzusuchen. Und das strukturiert nicht nur den Tag, spazieren in Grünzeug hilft auch beim Denken.;-)
Gut zugegeben, zu einem Jagdthund würde ich jetzt doch nicht tendieren, aber unsere Couch-Potatoes sind dem kreativen Prozess äußerst zuträglich, ich bin inzwischen viel entspannter wenn ich mich morgens an die Tastatur setze, weil ich ja weiß, dass welches Problem auch immer ich finden könnte, beim Gassi gehen wird mir schon was dazu einfallen.;-)