Das war 2016, Teil 4: Der Medienkonsum

Hallo zusammen!

Wie jedes Jahr ist es im vierten meiner fünf Neujahrs-Beiträge Zeit, auf das vorige Jahr medial zurückzublicken und zu betrachten, was so die Highlights all dessen waren, was ich gelesene, gesehen, gespielt habe.
Und wie immer gibt nur die Highlights und keine analoge „Worst of“-Liste; wer hier öfters mitliest, der weiß warum, behaupte ich.
Ach ja, und wie immer gilt etwas krude: Ich bewerte, was ich dieses Jahr konsumiert habe; ungeachtet des faktischen Erscheinungsjahres.

Spielfilme, Kino

Zehn Mal war ich 2016 im Kino, wenn ich das gerade richtig überschlagen habe – ein im Vergleich zu den Vorjahren sagenhaft guter Schnitt! Es gab einige Aussetzer, aber auch eine ganze Reihe ziemlicher Highlights. Den Kampf um den Thron müssen am Ende zwei Filme für mich austragen, die so unterschiedlich sind, dass es nahezu unmöglich ist, einen vor den anderen zu setzen. Aber ich denke so ganz final ist Rogue One in meinem Star-Wars-Fanherz ganz, ganz knapp mein Jahreshighlight vor dem gleichsam unfassbar guten The Hateful Eight von Quentin Tarantino.
Im Zweifel: Guckt einfach beide.

Spielfilme, Heimkino

Wenn ich mich nicht verzählt habe (und keinen vergesse), gab es ergänzend dazu 26 Filme im privaten Heimkino. Da war die Ausbeute dieses Jahr weniger eindeutig. Viele Filme, die ich dieses Jahr daheim geschaut habe, waren … gut. Aber halt nicht sehr gut. Auch hier war wenig völliger Unfug dabei, aber ein Highlight? Schwer.
Ich denke am Ende gewinnt Nicolas Winding Refns Drive; ein sehr schön erzählter, aber vor allem visuell brillanter Film. Nennungen ehrenhalber bekommen aber L.A. Confidential, der ebenfalls ein Meisterwerk ist, aber mir schon bekannt war, und Eiskalte Engel, der viel besser war, als ich das vermutet hätte.

Animation – Filme und Serien

Die Kategorie ist doppelt einfach – einerseits weil ich nur ein einziges Animationswerk im ganzen Jahr gesehen habe, und andererseits, weil es dazu auch noch absolut großartig war. Star Wars Rebels, Staffel 1. Nicht vom etwas klobigen Look abschrecken lassen, da steckt eine Menge drin in der Serie. Staffel 2 liegt schon bereit, aber das Jahr endete zu früh, um die noch zu schaffen.

Serien

Ich habe fünf (Real-)Serienstaffeln im vorigen Jahr ganz gesehen, und gut waren die alle. Am Ende gewinnt aber True Detective, Staffel 2 – genau, die, die keiner mochte – für mich durch ihre wunderbare Erzählweise, ihre brillante Musik und, ja, ihre coolen Darsteller. Haarscharf auf Platz 2 trudelt Scream, Staffel 2 ein, die mit ihrem ganzen Stil noch immer sehr meinen Nerv trifft.

Bücher, Sachbuch

Kommen wir aber mal zum gedruckten Wort. Mein jährliches Lese-Ziel sind ja 50 Bücher; 38 sind es geworden. Das ist ausbaufähig, waren es am Ende doch sogar sieben weniger als im Vorjahr. Nun denn, 2017, mal sehen was hier möglich ist. (Wen interessiert, was ich lese, der kann das auch immer hier verfolgen.)
Was Sachbücher angeht, so waren es am Ende nur derer drei. Von denen ist dann wohl Chris Stuckmans The Film Buff’s Bucket List eine ganz interessante Lektüre, weil die Filme des letzten Jahrzehnts gerade in „Beste-Filme-Listen“ doch oft eher geschmäht werden. Und Joanna Penns The Successful Author Mindset war okay, denke ich.
Aber so richtig die Empfehlung habe ich hier nicht.

Bücher, Belletristik

Dafür hat es mir die Belletristik echt schwer gemacht dieses Jahr. Das Drei-Autoren-Gemeinschaftsprojekt Tage wie diese von John Green, Maureen Johnson und Lauren Myracle war das erste Buch 2016 für mich und bereits ein verdammt guter Start. Die beiden Frontiersmen-Bände Höllenflug nach Heaven’s Gate und Blutfehde auf Alverado von Wes Andrews (alias Bernd Perplies) sind ebenfalls extrem gut gewesen.
Aber am Ende geht die Krone – es tut mir fast Leid – an Star Wars: Aftermath – Life Debt; aber sorry, auch wenn das dieses Jahr sehr, sehr Star-Wars-zentrisch ist hier, das Buch war einfach verdammt gut.

Bücher, Comic

Bei den Comics nun kann ich aber zumindest beweisen, dass es nicht immer der Krieg der Sterne sein muss. Da habe ich zwar auch einige gelesen, aber der Comic des Jahres für mich geht an Pascal Crocis Dracula; die visuelle Wucht dieses so unglaublich schrägen Comics sowie seine unkonventionelle Erzählweise haben mich am Ende einfach am deutlichsten gerockt.
Ein haarscharfer zweiter Platz geht an Gaimans Sandman Ouverture, der nicht weniger ein Meisterwerk ist (wenngleich er nur dann die höchsten Weihen erreicht, wenn er auf den Schultern der zehn regulären Bände der Reihe stehen kann), eine Ehrennennung zudem Matthieu Bonhommes Der Mann, der Lucky Luke erschoss.
Es war ein verdammt gutes Comic-Jahr, wenn ich mir das so überlege.

Musik

Musik ist schwer dieses Jahr. Auch hier habe ich eine Menge gehört, was ich gut fand, aber wenig, was ich brillant fand. Den größten Impact hatte schlussendlich aber Leonard Cohen – so komplett.
Ganz bitter: Ich kannte den Mann aus dem Studium als Dichter. Auf seine Musik bin ich dagegen erst dieses Jahr gestoßen, habe mich dann gefreut, dass der sogar noch lebt und gerade ein neues Album herausbringt … und dann war er auch schon tot. Aber auch darum halt: Der Mann, komplett. Einfach mal beim Streaming-Dienst eurer Wahl reinwerfen und reinhören, das ist alles großartig, was man da findet. (Nebenbei: 2016, das Jahr in dem ich vollumfänglich auf Streaming-Musik umgestiegen bin; Apple Music ist der Dealer meiner Wahl. Bisher bereue ich nichts.)
Instrumental sei noch Ennio Morricone und sein Soundtrack zu The Hateful Eight genannt; gerade die Eröffnung ist atemberaubend. Die Nennungen ehrenhalber gehen an Jennifer Rostock, deren neues Album Genau in diesem Ton schon echt fett geworden ist, Hugh Lauries zwei Jazz-Alben Didn’t It Rain und Let Them Talk, die ich so nicht von ihm erwartet hätte und Emilie Autumns Album Opheliac, das generell hörenswert ist, vor allem aber das unglaublich ohrwurmige „Marry Me“ enthält.

Podcasts und Youtube

Das waren im Vorjahr zwei Kategorien, aber dieses Jahr lohnt es, das zusammenzufassen: Das geht alles an Easy Allies. Ihre Rezis und ihre sonstigen Projekte auf Youtube, ihre zwei Podcasts The Easy Allies Podcast und Frame Trap dort oder als Audio.
Im März schrieb ich über ihre Gründung und, was selten ist, sie konnten alle meine Wünsche und Hoffnungen erfüllen.
Alle meine Vorjahresnennungen in beiden Kategorien sind weiterhin mehr oder weniger Pflichtprogramm, auf Youtube besonders Tom Scott, Super Bunnyhop und LGR, aber Easy Allies zahle ich pro Monat sogar das gleiche Geld wie Netflix – und bin massiv zufrieden mit dem, was ich kriege.

Fernsehen

… hm … nope.
Nope.
Nichts. Sorry.

Videospiele

Siebzehn Videospiele habe ich im vorigen Jahr gespielt, wobei zwei davon extrem gut, aber noch nicht zu Ende gespielt sind und daher wohl auf die 2017er-Liste rutschen müssen.
Aber von allen Spielen, die ich durchgespielt habe, ist Kathy Rain mein Gewinner. Ein Retro-Point’n’Click-Adventure mit cooler Pixel-Optik, toller Story mit Twin-Peaks-Flair und einer insgesamt ungeheuer stimmigen Gesamtpräsentation.
Knapp dahinter reihen sich The Banner Saga und Shadowrun Returns ein, die auch beide sehr gut sind.
Nebenbei, von den 17 Spielen waren es 8 auf dem Mac unter OS X, 5 auf dem Nintendo 3DS (eines davon ein emulierter Game-Boy-Titel) und 4 auf der X-Box 360. Das ist definitiv ein Trend aus dem Vorjahr hin zum Spielen am Rechner, der sich fortgesetzt hat.

Rollenspiele

Und zuletzt bleibt die Frage nach rollenspielerischen Highlights. Spielend, das ist wohl ausreichend Dokumentiert, war das FATE-Star-Wars-Rollenspielwochende ein klares Highlight, aber es geht hier ja eher um Produkte. Hm, da ist es schwieriger, zumal ich an so viel mitgewirkt habe, was ich darum auch nur ungern nennen will.
Die deutsche Ausgabe von Numenéra ist schon sehr cool geworden und vermutlich alleine schon ob der proppevollen Box mein Gewinner. Mit großer Vorfreude warte ich zudem auf Zweihänder, das OSR-Retroklon-WFRP sozusagen. Das wäre ein guter Kandidat gewesen, aber hat abseits einer Preview-PDF die Zielgerade nun leider verpasst.
Ja, ich denke, das sind die objektiv nennbaren Highlights gewesen.

Soweit also der Rückblick auf 2016, nun sowohl was meine, als auch, was anderer Leute Werke so angeht. Und damit ist der spannende Moment gekommen, die Kristallkugel herauszukramen. Morgen nun versuchen wir einen Blick in die Zukunft und schauen, was für 2017 so alles auf meiner (unrealistisch optimistischen) To-Do-Liste steht.

Viele Grüße,
Thomas

4 Kommentare zu “Das war 2016, Teil 4: Der Medienkonsum

  1. Dracula war definitiv ein toller Tipp, ebenso Höllenflug nach Heaven’s Gate, da steck ich noch im Hörbuch. Star Wars Rebels hab ich schon die 2te durch und bin begeistert. Gibt es Star Wars: Aftermath – Life Debt auf Deutsch?

    • Freut mich, dass die Tipps gut waren =)
      Im DORPCast am Sonntag gibt es dann auch meine zwei Cent zum zweiten Frontiersmen-Roman ;)
      Rebels Season 2 liegt hier auch schon parat, aber da muss ich noch zu kommen. Gerade versuche ich eigentlich, erst einmal ein paar Filme „wegzugucken“, bevor ich wieder in eine Serie/Staffel starte.

      Und ja, die Reihe an sich gibt es auf Deutsch – das ganze ist eine Trilogie, und baut sich wie folgt auf:
      Aftermath / Aftermath: Life Debt / Aftermath: Empire’s End
      Nachspiel / Nachspiel: Lebensschuld / Nachspiel: Das Ende des Imperiums
      Auf Englisch sind die ersten beiden Bände raus; auf Deutsch bisher Band 1, Band 2 folgt im März.
      Im Februar erscheint alldieweil das Finale auf Englisch und folgt dann im August auf Deutsch.

      Viele Grüße,
      Thomas

      • Ahh, die Reihe. Ich hatte mir den Comic Imperium in Trümmern angeguckt, der konnte mich gar nicht begeistern – entgegen der Comic Collection – da freu Dich schon auf Dark Times – sowie die ersten Hefte der neuen Monatsserie, die waren auch toll {die ersten neun}.

      • Zu den neuen (also Neu-Kanon-)Comics kann ich nichts sagen; bei der Comic-Collection habe ich eben „Säuberung“ auf meinen Lesetisch gelegt, für später, wenn ich den DORPCast geschnitten habe ;)

        Bei den bisher von mir gelesenen Neu-Kanon-Romanen war eigentlich noch keiner dabei, der so richtig daneben war. Es schwankt ein wenig, aber oh Gott, das hat es früher ja auch … („Entführung nach Dathomir“, oh Trauma meiner Lesekindheit ;))

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