Meine erste „offizielle“ SPIEL ist vorüber

Hallo zusammen!

SPIEL 2016Vorgestern, tief in der Nacht, bin ich wieder in Aachen angelandet – heimgekehrt von der Messe in Essen, erschöpft und zufrieden. Ich kann mich ehrlich gesagt nicht erinnern, wann ich mich körperlich das letzte Mal so gerädert gefühlt habe, aber dennoch, es war es wert.

Fangen wir aber vorne an. Meine erste SPIEL als Besucher, das dürfte 2001 oder 2002 gewesen sein. Damals sind wir für alle vier Tage hin und gleich am ersten Tag habe ich nicht nur zu viel Geld durchgebracht, sondern auch gelernt, dass es eher unklug ist, sackweise Zeug direkt am Donnerstag zu kaufen, man muss es nämlich noch tragen. Zum Beispiel den steilen Weg zur Jugendherberge hinauf.
Es folgten diverse weitere Messen mit unterschiedlich langen Besuchsdauern. Ein Mal waren wir in einer obskuren Jugendherberge in Mülheim untergebracht, deren wahrlich preussischer Leiter untersagte, dass man das Frühstück berührte, bis er – zur Fairness aller – die Glocke dazu geläutet habe. Was jetzt nicht weniger albern wurde dadurch, dass außer uns noch genau eine andere Reisegruppe im Saal saß, offenkundig auch zur SPIEL dort, und wir das alle eigentlich okay gefunden hätten und doch nur was essen wollten.
Viele andere Male war ich nur eintägig dort, oft mit Freunden morgens gestartet, einmal in einer Mischung aus Shopping und Meet’n’Greet über das Gelände und wieder heimwärts. Und die letzten zwei oder drei Jahre war ich gar nicht dort, einfach weil die Zeit fehlte.
Und dieses Mal?
Dieses Mal war alles anders.

Eigentlich hatte ich lange nicht auf dem Plan, auch beruflich für Ulisses dort zu sein, das hatte sich erst in den letzten Wochen ergeben – aber da ich eh hinwollte, passte es natürlich dennoch ganz gut zusammen.
Als ich nach der Ratcon vor einigen Wochen mal äußerte, dass es ja schon anstrengend gewesen sei, sagte mir Michael mal, dass das nur ein kleiner Anklang dessen sei, was die SPIEL mit sich brächte. Ich habe das nicht einmal angezweifelt, aber selbst das Wissen bereitet einen nur notdürftig auf das vor, was dort wartet.

Ich war von Donnerstag bis Sonntag quasi durchgehend an unserem Stand in Halle 2, habe im Grunde von morgens bis abends interessierten Besuchern Erklärungen zu den Meriten von DSA 5, begeisterte Schilderungen zu Earthdawn und mögliche Infos zu allem gegeben, wovon ich auch nur etwas Ahnung hatte. Das hat immens viel Freude gemacht und gerade das zahlreiche, positive Feedback war auch schon in sich ein phantastischer Lohn.
Ich habe mit vielen interessanten Menschen sprechen können, habe vor allem einmal mehr die absolute Pluralität unserer Szene (und generell, von Spielerkreisen) kennengelernt und schon dafür hat sich der Einsatz bezahlt gemacht.
Als wäre das aber nicht schon genug, habe ich das Vergnügen gehabt, einige internationale „große Namen“ kennenlernen zu dürfen, etwa Jeffrey Alvarez von Paizo, oder Ross Babcock, der nicht nur für die Erschaffung von Shadowrun, sondern auch für die von Earthdawn verantwortlich war – und Earthdawn wiederum hat mich zur Gründung der DORP motiviert, eine Idee, die schlussendlich in einer direkten Linie bis hin zu meinem heutigen Beruf (und Lebensstil) geführt hat. Ein Thema – also, wie unsere „albernen“ Hobbys doch wichtig sind und für manche Leute dann doch den ganzen Lebensweg mitbestimmen –, dass ich unabhängig voneinander mit beiden sogar ein wenig beplaudern konnte. Wenn das jemand meinem acht Jahre alten Ich bei seiner ersten DSA-Runde gesagt hätte, es hätte nur albern klingen können, schätze ich.

Doch noch ein Segen gehört an dieser Stelle erwähnt – meine Kollegen. Sei es im Trubel der Messe, beim gemeinsamen Essen, beim morgendlichen und abendlichen Plaudern im Hotel oder beim tränenreichen Versuch, den verdammt noch mal schärfsten Döner zu essen, den ich in meinem Leben je geschmeckt habe, es ist ein tolles Miteinander und schlussendlich kann ich nur dankbar sein, dass ich da irgendwie meinen Weg in solch ein tolles Team gefunden habe.

Für einen klassischen Messebericht wäre nun vermutlich der Moment gekommen, über Neuheiten zu sprechen, Neuerscheinungen, das Spiel des Jahres und so – aber das soll hier gar nicht sein. Der nächste DORPCast wird ebenfalls die SPIEL behandeln und das vermutlich streifen, aber hier und heute sollte und soll der Fokus auf meinen Erfahrungen beim ersten, offiziellen Messebesuch mit Ulisses liegen – und der war, kurz gesagt, großartig.
Sicherlich, mir tut noch immer alles weh und gestern zumindest war ein harter Tag, um überhaupt wieder in diesen Zustand zurückzukehren, den ich Alltag nenne. Egal! Das war es wert.

Danke an alle, die sich die Zeit genommen haben um „Hallo!“ zu sagen – zumal man manchmal wirklich etwas Zeit brauchte, so überrannt wie ich teilweise war. Danke an alle, die sich mit mir über unsere Produkte, aber auch über alles andere, unterhalten haben und die mit ehrlichen Meinungen, Lob und Tadel, aufwarten konnten.
Es war eine wunderbare SPIEL 2016 – und ich blicke voller Freude voraus auf all die Dinge, die noch kommen werden.
Und verbleibe dankbar.

Viele Grüße,
Thomas

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