Drei mobile Apps in meinem kreativen Alltag

Hallo zusammen!

Es ist jetzt etwas über zwei Jahre her, dass ich hier noch schrieb, dass ich keine Smartphones mögen würde und es ist etwas unter einem Jahr her, dass ich nach einem Schwarzwald-Urlaub einräumte, mein Standpunkt habe sich dahingehend abgemildert. Nun denn. Einige Eckdaten sind geblieben – die ewige „Immererreichbarkeit“ stört mich auch heute noch und erliegende Diskussionen in geselliger Runde, weil einer die Frage schnell per Google recherchiert finde ich noch immer schlimm und anstrengend, aber mein Bild ist vielgestaltiger geworden. So gibt es halt durchaus auch einfach ein oder zwei Menschen, für die ich eben doch gerne immer erreichbar bin und das auf eine Weise kann, die zwar vielleicht noch vorher per SMS möglich war, aber ja, doch, durch Instant Messanging eine schöne Sache wird. Und Twitter ist zumindest in meinen Augen etwa ein soziales Netzwerk, das mit der mobilen Komponente zusammen deutlich mehr Freude bereitet.
Aber lässt man die offensichtlichen Kandidaten – Facebook, Twitter, Whatsapp, Bahn- und Post-Apps und was einem da so einfällt – mal außen vor, so gibt es zudem einige Programme, die sich tatsächlich im produktiven und kreativ-produktiven Alltag als von erheblichem Nutzen erwiesen haben.
Warum also, so dachte ich mir, stelle ich euch nicht einfach mal drei davon vor?
Vorweg muss ich noch sagen, dass ich ja auch zu den exotischen Verfechtern vom Windows Phone gehöre; aber es geht ja auch mehr um den App-Typus; entsprechende Äquivalente für iPhones und Androiden sind immer vorhanden.
Da das alles ja nicht für jedermann ist, stecke ich es des Rest Artikels mal hinter einen [Weiterlesen]-Knopf; und wem das alles viel zu digital ist, für den hab ich dann im nächsten Artikel hier auch wieder was Handfestes.

To-Do-Listen mit Clearer

Das Live Tile von Clearer

Das Live Tile von Clearer

„Clearer“ ist, nach allem was ich sagen kann, tatsächlich eine Art Klon der iOS-Anwendung „Clear“, aber ein gelungenes Exemplar allemal. Ich hab lange nach einem guten To-Do-Listen-Programm gesucht, weil ich ja doch immer hundert Baustellen gleichzeitig jongliere (Beruf, LARP, Tanzen, DORP, Fotografie, selbstredend eigene Bücher, Eifelarea etc.) und ich zwar Listen zum Abhaken auf Papier durchaus mag, hier aber einsehe, dass ein dynamisches System mehr Chancen bietet.
Unter OS X hat mich „Taasky“ direkt sehr angemacht, aber da es das zwar für iOS, nicht aber für WP8 gibt, musste eine Alternative her. Was mich an „Clearer“ direkt begeistert hat, ist die dynamische und intuitive Bedienung. Alles wird durch Swipes realisiert, im Grunde jeder Fingerzeit macht auch das, was sich sozusagen in der Bewegung „richtig anfühlt“ und die Bedienung erfolgt fließend.
Man ergänze ein Live Tile, das einem einen guten Überblick bietet, was ansteht und man erhält eine App, die nachweißlich und messbar daran beteiligt ist, dass ich heute mehr schaffe als zuvor. Zwar kostet sie 99 Cent, aber die war es allemal wert – und Android-Nutzer haben mit „Koalcat’s Clear“ ebenfalls einen Klon am Start.

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Arbeitszeiterfassung mit Time Stamp

Time Stamp im Menü

Time Stamp im Menü

„Time Stamp“ ist, wie der Name suggeriert, eine digitale Stechuhr. Eigentlich nicht mehr und nicht weniger, aber gerade für Leute, die wie ich freiberuflich tätig sind, ein klarer Gewinn. Es ist ja schon in einem normalen Betrieb nicht einfach, Überstunden nachzuhalten, aber wenn man sein eigenesr Chef ist und einem im Grunde keine Dienstzeiten, nur Abgabefristen die Tätigkeit strukturieren, dann ist so ein Utensil Gold wert, wenn man sich nicht selbst in Grund und Boden arbeiten will. Raubbau an den eigenen Reserven habe ich eine Weile zu exzessiv betrieben und ich bin froh, da nun eine Art moralischen Zeigefinger zu haben.
Aber auch wer nun eigentlich feste Arbeitszeiten hat, kann vielleicht von der App profitieren. Ist das Ziel, jeden Tag am eigenen Roman eine Stunde zu arbeiten? Vielleicht jede Woche insgesamt vier Stunden zu zeichnen? Bei all so etwas kann man „Time Stamp“ sicher auch benutzen.
Die App der Firma Brainchest bietet ein übersichtliches Interface, einige nette Features wie Krankheits- und Urlaubstage, sinnvolle Statistiken und das alles grundsätzlich erst einmal kostenlos. Eine Variante mit dezent erweiterten Funktionen gibt es dann darüber hinaus für 1,99 € zu haben, aber ich fahre nun seit Beginn des Jahres mit der kostenlosen Fassung echt gut.
Eine für mich vergleichbare App für die anderen Systeme hab ich ad hoc nicht gesehen, aber ich denke wer einfach nach „Zeiterfassung“ sucht, findet schnell etwas für den eigenen Geschmack.

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Sonnenauf- und -untergang für Fotografen

Für einfachen Zugang: Sunrise and Sunset

Für einfachen Zugang: Sunrise and Sunset

Zuletzt habe ich tatsächlich im Grunde zwei Alternativen für den gleichen Dienst: Wer gerne Fotos macht, gerade inszenierte, für den sind die Zeitpunkte, an denen die Sonne erscheint oder verschwindet, immer immens wichtig. Die beiden hier genannten Programme ermitteln auf Wunsch per GPS die jeweilige Position und machen dann entsprechende Angaben. Wer mit groben Werten arbeiten kann oder will, dem sei „Sunrise and Sunset“ der Firma Nordlicht empfohlen. Eine sehr, sehr rudimentäre App, die aber natürlich völlig ausreichend sein kann, wenn man im Feld steht und sich fragt, wie lange man noch Licht hat.

Für anspruchsvollere Nutzer: Sunset Calculator

Für anspruchsvollere Nutzer: Sunset Calculator

Wer es genauer braucht, der ist womöglich beim „Sunset Calculator Lite“ von Robert Firth besser aufgehoben. Das Programm ist nicht nur in der Wahl von Zeit und Ort flexibler, sondern schüttelt zudem recht großzügig auch etwa genaue Werte für bürgerliche, nautische und astronomische Dämmerung aus dem Ärmel. Da muss dann aber jeder wissen, ob das wirklich ein Mehrwert ist.
Beide Apps sind dabei kostenlos, insofern kann man auch einfach testen, wonach einem eher der Sinn steht.
Wesentlich komplexer, leistungsstärker, aber mit 8,99 Euro auch satt teuer ist die iOS-App „Photopills“, wohingegen Android-Fans mal zu „Sun Surveyor“ schielen könnten.

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Sunrise and Sunset ist sehr simpel gehalten

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Der Sunset Calculator bedient etwas höhere Ansprüche

Schlusswort

Soweit von meiner Seite.
War etwas für euch dabei? Findet ihr es gut, wenn ich ab und zu hier so etwas vorstelle?
Es wird kein regelmäßiges Feature sein, alleine schon, weil es ja Programme sein wollen, die erst einmal mein Herz erobern müssen und dann in zweiter Instanz auch noch den Eindruck machen sollten, allgemein interessant zu sein.
Aber wie dem auch sei; wer kommentieren mag, der sei in meinem Kommentarfeld willkommen. Und wie versprochen: Kommendes Mal gibt es fast so etwas wie die analoge Antithese zum heutigen Thema.

Viele Grüße,
Thomas

2 Kommentare zu “Drei mobile Apps in meinem kreativen Alltag

  1. N’Abend Thomas

    Angeregt von deinem Artikel hab ich mir zumindest mal die äquivalenten Programme für mein Android Tablet geholt.

    Als da wären
    Zeiterfassung Pro
    Die normale Version hätte es wohl auch getan, aber die Pro Version hat vor allem keine Werbung. Ist nur erschreckend, wie viele Stunden mir am Ende des Tages angezeigt werden ;)

    Sun Surveyor
    Sieht ganz ordentlich aus, bin aber noch nicht dazu gekommen, alle Funktionen ausgiebig zu testen.

    Evernote
    Für Notizen teste ich jetzt mal Evernote an (inklusive 1 Jahr Gratis Premium Zugang). Es ist zumindest reizvoll, dass ich damit meine Notizen auf mehreren Geräten synchronisieren kann. Das geht theoretisch auch über einen der vielen kostenlosen Cloud-Anbieter auch, aber ich werd mal schauen, was Evernote noch so alles kann.

    Viele Grüße
    Der Tom

    • Moin!

      Danke für das Querchecken – zwischen OS X stationär und WP8 bin ich halt auch etwas begrenzt ^^

      Was die Zeiterfassung angeht, alter Schwede, hast du Recht, ist bei mir nicht anders. Wobei ich das durchaus auch als eine wirklich wertvolle Information empfinde und auch mittlerweile versuche, das Arbeitssoll bewusster zu handhaben.
      Von „meiner“ App gibt es ja auch eine Pro-Version, die teils coole Features hat (getrennte, auch parallele Zeiterfassung für mehrere Projekte, etwa), aber auch einige nette, aber mir unnütze Features (etwa Beginn und Ende der Erfassung durch ein NFC-Feld). Ich für meinen Teil würde glaube ich vor allem der Werbung wegen eines Tages wechseln, aber bisher ertrage ich die auch ganz gut.

      Was die Sonnen-Apps angeht, so ist Photopills unter iOS auf jeden Fall ein Kracher. Das Ding zeigt dir ja sogar auf dem Display als Video-Overlay in Echtzeit an, wo du zu welcher Zeit die Sonne stehen haben wirst. Dazu hab ich bisher kein Äquivalent gefunden, allerdings muss ich auch sagen, mit einer groben Kenntnis der Himmelsrichtung und der Uhrzeit sowie Händen, die man übereinander halten kann, kann man ja zumindest eine Annäherung erahne :)

      Bei Evernote ist spannend, dass du es erwähnst; Notizen sind bleiben für mich eine reine Papieraufgabe. Aber so viele schwören auf Evernote, was dran sein muss also. Ich mag Clearer halt gewissermaßen als Ergänzung zum Notizbuch und den festen Zeiten im Kalender :)
      Interessant und im Artikel vergessen ist übrigens auch der minimalistische, aber ziemlich „potente“ Ansatz, den Workflowy bietet. Aber da Workflowy offline nur unter iOS, sonst nur im Netz und via IE auf WP8 gar nicht läuft und der Entwickler vorerst keine WP8-Version geplant hat, war das halt genauso raus wie das genannte Taasky, was auf „dem Großen“ läuft, aber mir halt unterwegs nichts nützt.

      Viele Grüße,
      Thomas

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