Hallo zusammen!
Traditionell beginne ich das Jahr ja stets mit einer vierteiligen Posting-Reihe, deren erste drei Beiträge resümieren und der vierte Teil dann ausblickt auf die kommenden 52 Wochen. Das will ich durchaus auch beibehalten, vermutlich diesmal fünfteilig und doch inklusive der Tradition, dass der letzte Teil hinten und vorne nicht stimmt, wenn es dann ca. 360 Tage darauf daran geht, wieder ein Resümee zu ziehen. Das gehört so.
Traditionell eröffne ich außerdem den ersten, „Persönliches“ überschriebenen, Teil mit der Aussage, dass dieses Persönliche natürlich seine Grenzen habe, die da verlaufen, wo mein wirkliches Privatleben beginnt. Das gilt dieses Mal auch, aber vielleicht etwas eingeschränkter als sonst. Es wird also etwas privater. Wenn ihr das doof findet – kommt morgen wieder, da geht’s dann um meine Veröffentlichungen im vergangenen Jahr.
2013 war ein echt seltsames Jahr, das der Jahrhunderte alten Idee von saurer Süße sicher gerecht wird. 2013 war das Jahr, in dem ich mein an sich schon länger fertiges Studium endlich mal mit einem offiziellen Abschluss beehrt habe („Denn was man schwarz auf weiß besitzt, / Kann man getrost nach Hause tragen“, weiß der Goethe). Andererseits war 2013 ein Jahr, das entschieden zu viele Friedhofsbesuche in zu kurzer Zeit mit sich brachte. 2013 ist das Jahr, in dem meine ganze Medienarbeit von Lektoraten bis Fotos den Punkt erreicht hat, an dem ich tatsächlich wirklich davon ganz manierlich leben kann und es ist somit auch das Jahr, an dem ich gewissermaßen einen guten Teil des Schwures, genau so etwas mal zu machen, „wenn ich groß bin“, eingelöst habe. Umgekehrt wäre es sicherlich alles was einfacher, wenn ich nicht das letzte Quartal mehr oder weniger damit verbracht hätte, von Krankheit zu Krankheit zu taumeln.
Versuchen wir es mal anders herum. Jedes Jahr, das schrieb ich vielleicht schon mal, spiele ich mit einem Kumpel das Spiel, dass wir das vergangene Jahr mit einem Wort oder schlimmstenfalls einer Phrase benennen wollen. Wenn dann um Mitternacht die Raketen steigen und der ganze Freundeskreis sich gegenseitig ins neue Jahr schickt, ist der Moment gekommen und wir tauschen aus.
Meine Antwort in diesem Jahr war „Dankbarkeit“, denn bei all den Übeln, die 2013 durchaus hatte, so ist das doch der dominierende Gedanke. Dankbar für beruflichen Erfolg, dankbar aber auch für den besten Freundeskreis, den ich mir nur wünschen kann. Sicher hat eine fortgezogene gute Freundin eine gewaltige Lücke hinterlassen, andererseits hab ich gerade in den vergangenen Wochen in einer anderen Bekannten eine Vertraute gefunden, wie ich es auch nicht hatte kommen sehen. Und vielleicht führt das der Wahrheitsfindung sogar noch näher, denn vor allem bin ich denke ich dankbar dafür, dass es doch immer voran geht.
Klar hat nicht alles funktioniert, klar könnte vieles letztlich besser sein, aber man übersieht zugleich, wie vieles auch einfach gut ist. Ich habe einen wunderbaren Tanzverein in meinem Leben; überhaupt, ich habe den Tanz, der mir so endlos viel mehr gibt, als ich das je für möglich gehalten hätte. Ich habe all die kreativen Wege, mich auszudrücken – über die wir ab morgen dann hier ja reden –, und ich weiß, dass das genauso wenig selbstverständlich ist, wie etwa auch die Erwartung, dass der Berufstraum, den man vor mehr als einem Jahrzehnt hatte, greifbar und realistisch wird.
Ich bin dankbar dafür, dass ich Grund habe, jeden Morgen gerne aufzuwachen, dankbar dafür, dass mich das, was der Tag dann bringt, mit Freude erfüllt. Und ich bin dankbar dafür, für mich selbst gelernt zu haben – oder vielleicht eher noch, es weiterhin zu lernen –, das Positive in den Dingen zu sehen. Die Schönheit all dessen zu bemerken, was uns umgibt. Denn das ist da, in der Natur, in den Landschaften, aber auch in all den Menschen um uns herum, und man muss nur die Augen öffnen und es sehen.
Und wenn das jetzt alles schrecklich gefühlsduselig und/oder esoterisch klingt, ach, dann ist mir das auch egal.
Morgen wird’s dann aber wieder sachlich hier.
Viele Grüße,
Thomas