Den Kopf ganz voll mit Elfenstaub

Hallo zusammen!

Tänzer bewegen sich behänd über die Bühne. Scheinbar schwerelos gleiten sie dahin, scheinbar ohne Widerstand folgen Arme und Beine ihrem Willen. Synchron, in der Gruppe eins, in farbiges Licht gemalt und von den Klängen umwoben, denen ihr Tanz folgt, verzaubern sie federleicht die Augen der Zuschauer.

Doch ist dies nur die halbe Wahrheit. Tage, Wochen, Monate haben sie geprobt. Haben an den Bewegungen, den Abläufen gefeilt, an ihren eigenen wie auch denen der Gruppe als Gesamtwerk. Musik wurde ausgesucht, wurde geschnitten, Bühnenhintergründe wurden – teils digital – geschaffen, Traversen errichtet, Lampen programmiert, Nebelmaschinen platziert und getestet.
Die Stühle, auf denen das Publikum sitzt, jemand hat sie aufgestellt und ausgerichtet. Die Brote, die Tänzer und Helfer während der Generalprobe essen, jemand hat sie geschmiert. Auch an diesen Ecken und Enden: Tage, Wochen, Monate der Planung, der Logistik, der freiwilligen Helfer.
Viel Herzblut, viel Leben, alles kanalisiert auf wenige Stunden Bühnenprogramm, zwei Akte mit Pause an gerade mal zwei Tagen. Ein kleines Tor heraus aus der Welt, eine kleine Möglichkeit, sich von der unglaublichen Intensität persönlich erlebter Bühnentänzer forttragen zu lassen an einen anderen Ort voller Magie, voller Elfenstaub.
Man kann an dieser Stelle die häretische Frage nach dem Sinn und Zweck stellen. Fragen, ob es das wohl alles wert sein kann.
Worauf ich entschieden antworte: Ja, kann es. Unbedingt sogar.

Elfenstaub ist der Titel des diesjährigen Bühnenstücks des Vereins Kids on Stage gemeinsam mit dem Ballett-Atelier aus Stolberg gewesen, dass ich im Vorfeld (weniger als sonst, aber dennoch) und natürlich vor Ort als Bühnenfotograf begleitet habe. Ich bin demnach natürlich massiv voreingenommen in allem, was ich hier sage, aber ich fand, es war eine rundum gelungene Inszenierung.
Ich denke, mit Tanz-Bühnenstücken ist es eher wie mit Musik oder meinetwegen Poesie und weniger wie mit Theater und Prosa – es geht nicht so sehr um die faktische Handlung, um den Plot der Geschichte, sondern es geht darum zu fühlen, was man sieht. Und fühlen, ja, das konnte man.

Einige Tage vor der Aufführung war ich noch mal im Atelier und Marion, die Chefin des Ateliers, drückte mehr oder weniger ihre Sorge aus, dass die freiwilligen Helfer – so wie ich – so viel investieren würden. Und sicher, ich mache das alles ehrenamtlich, aber das heißt nicht, dass ich nichts zurückbekommen würde dafür.
Die Foto- und Video-Tage sind Arbeit, die noch vor mir liegende Foto-Auswertung und der Schnitt des jährlichen Trainingsmedleys, das wird ebenfalls Arbeit sein. Aber es ist ein wundervoller Ausgleich zu meinem sonstigen Alltag. Ich war noch nie jemand für die Bühne, aber es ist schwer auch nur hinreichend mit Worten auszudrücken, wie wohl ich mich neben und hinter der Bühne fühle.
Nicht zuletzt, weil die Menschen dort allesamt so großartig sind. So viele Leute mit so viel Herzblut, so viel Freude am Tanz, am Ausdruck, an der Kunst daran und der Perfomance darin. Die Wertschätzung dort, von den Tänzerinnen und Tänzern wie auch all den anderen Helfern, ist wohltuend, der Respekt auch für Kunstfertigkeit meinerseits ebenso.

Insofern ist dieser Beitrag hier letztlich vor allem Ausdruck von Dankbarkeit. Nächstes Jahr sind es dann auch schon zehn Jahre, die ich mit dem Ballett-Atelier zusammen Unfug treibe … und es ist definitiv weit oben auf der Liste der besseren Entscheidungen und Fügungen meines Lebens.

Bis es (jenseits der beiden im Artikel enthaltenen) Fotos vom Wochenende geben wird, wird’s noch einen Moment dauern, aber wer mehr Ballett-Impressionen möchte, der wird hier im Blog zumindest Anfang kommender Woche die Elements-Bildreihe finden können, die ich derzeit noch bei Instagram poste.

Viele Grüße,
Thomas

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