Hallo zusammen!
Ich habe ein paar Tage gebraucht, um geeignete Worte finden: André Wiesler ist verstorben. André war ein Kollege von mir bei Ulisses und war ein Kooperationspartner bei diversen Projekten, er war aber auch einfach jemand, den ich nun seit fast fünfzehn Jahren kannte und schätzte. Unseren ersten bewussten Kontakt hatten wir damals, als die DORP noch voll in ihren Kinderschuhen steckte und André alldieweil gerade mit seinem eigenen Rollenspiel LodlanD ins Licht trat. Wir haben uns in den letzten Jahren zusammen durch die an Lehrgeld reiche Entstehung der deutschen Ausgabe der V20 gebissen, haben auch sonst allerhand coole Projekte gemeinsam gestemmt und hatten auch noch einige Ideen im Petto.
Unser letztes Gespräch führten wir in Dreieich, wo wir über Heinz Erhardt sprachen und wie dessen Humor zwar mit der Zeit extrem gealtert, durch die exzellente Ausführung aber irgendwie doch zeitlos sei. Und wie ich schon die Tage auf Facebook bemerkte – den Humor im Fokus und dabei dennoch einen analytischen Blick dafür, warum Dinge funktionieren, das beschreibt viel von dem, wie ich André wahrgenommen habe. Er schrieb Romane, entwarf Rollenspiele, er stand auf Bühnen – und er war ein cooler, netter Typ. Wie viele meiner schreibenden Bekannten in den letzten Tagen eine Geschichte teilen konnten, wie André sie motiviert habe, Projekte auch wirklich umzusetzen, ist auch ein schönes Vermächtnis.
Doch auch das kann nichts daran ändern, dass Andrés Tod nicht nur unvermittelt, sondern auch einfach viel zu früh eingetreten ist.
André hinterlässt Frau und Kind, zu deren Gunsten auch ein Spendenkonto eingerichtet wurde.
Viele Grüße,
Thomas