Hallo zusammen!
Zugegeben, dieser Artikel hätte eigentlich eher schon am Montag kommen sollen und ja, er ist nicht der versprochene Artikel über den aktuellen Stand der Einfach Filme machen-Überarbeitung, aber gut, schreiben will ich ihn dann dennoch.
Vergangenes Wochenende war ich mal wieder auf LARP; jedoch aus mehrerlei Gründen ein wenig anders als meist. Es war eine mehrtätige Veranstaltung – gut, die kommen ja immer mal vor –, aber zudem eine, die ich als reiner Spieler erlebt habe. Kein Foto-Dienst wie auf der „Grenzwacht“, keine NSC-/Orga-Tätigkeit wie etwa beim „Condra 11“ früher in diesem Jahr, aber anders als das Mafia-Con neulich auch mehr als ein Abend, und entsprechend einfach drei Tage lang quasi durchgehend Spiel. Und das war eine großartige Erfahrung.
Wie mit so vielen Hobbys verliert man manchmal, wenn man vielleicht zu sehr auf die Organisationsseite rutscht, ein wenig das Gefühl dafür, wo der Reiz des Hobbys seine Wurzeln hat, bis man noch mal bewusst darauf gestoßen wird; und ich glaube, so meiner Intuition nach, ging das dieses Mal vielen so. Die Stimmung war toll, das Spiel miteinander hatte einige echt schöne, starke Momente und die Kulisse des ganzen, das wunderbare Schloss Veldenz, ist sowieso atemberaubend.
Was aber noch schwerer wiegt: Ein wenig gestresst, damit zur Abreise alles soweit war, wie es sollte, brach ich freitags auf und in gewisser Weise war es dann ab dem Moment, an dem ich noch eine Freundin, die mit mir gereist ist, im Auto willkommen hieß – von ihr stammen übrigens auch die hübschen Fotos hier im Artikel –, tatsächlich ein bisschen wie ein ungeheuer effektiver Kurzurlaub.
Ich habe die letzten Male, wenn es um LARP ging, immer wieder davon erzählt, was man da tolles basteln kann, welche Beiträge ich zu welchem Con geliefert habe etc. Aber was dabei letztlich nicht nur hier im Blog, sondern auch in meiner Wahrnehmung etwas kurz kam, war das unfassbar große Eskapismus-Potenzial, dass das Hobby hat. Das meine ich dann auch nicht negativ, keine permanente Verdrängung des Alltags, aber halt wirklich ein bisschen wie ein Kurzurlaub, ein effektiver Ausstieg aus dem täglichen Gewese, um mal wieder durchatmen zu können.
Mal alle Sorgen um Lektoratsfristen und Layout-Abgaben zusammen mit dem Handy in einen Rucksack auf dem Zimmer zu verbannen und stattdessen darum zu ringen, dass der garstige Herr der Burg mit seinem Gesinde nicht zu übel umspringt, das war nett.
Sehr sogar.
Das Setting kann man vielleicht verfälschend kompakt zusammenfassen als „Winterfell, gekreuzt mit den Reitern von Rohan“, für die Phantastik-versierten, die hier mitlesen. Ein toller Cocktail, der genug Chancen bietet, sich auch ohne gegebene, große Rahmenhandlung ziemlich im Spiel aufgehen zu lassen. Und so blicke ich nun zurück auf meine beste und intensivste LARP-Erfahrung seit langer Zeit, und auf ein tolles Wochenende, das im Spiel wie außerhalb wirklich nicht mit wunderschönen Augenblicken gegeizt hat.
Der Anblick des Hohe Venns jenseits der belgischen Grenze, nebelverhangen unter blutrot glühendem Himmel, wie es sich uns auf der Heimfahrt darbot, war da auch nicht weniger als ein sehr würdevoller Abschluss unserer Reise.
Sehr gerne sehr viel mehr davon!
Viele Grüße,
Thomas
PS: Fun Fact – Veldenz war übrigens auch das Vorbild für Burg Nombrecht in meinem Cthulhu-Abenteuer „Der Herr von Nombrecht“ (Cthulhus Ruf #3) …