Dialektal, lieber Leser, dialektal

N’Abend zusammen!

Ich sitze hier gerade an der allerletzten Überarbeitung von Verfluchte Eifel und wieder einmal stehe ich vor dem selben Problem: Vor dem Dialekt. Schreiben kann ich den im Falle der Eifel, das ist nicht die Frage – jedenfalls so gut wie man halt eine Sprachform, die es so eigentlich nur mündlich gibt, eben schreiben kann.
Aber das führt insgesamt zu einem Dilemma. Einerseits ist die Sprache ein tolles Stilmittel, die Eifel zu einem fremdartigeren Ort zu machen, um den Bruch zwischen den „Zugereisten“ und den Einheimischen zu unterstreichen. Das Problem dabei ist: Macht man es ordentlich, verstehen Leser, die nicht aus der Region sind, vermutlich auch kein Wort. Und das ist ja keine Alternative.

Ich will es mal an einer wunderschönen Frage illustrieren, die der Automechaniker meines Vertrauens vor einigen Wochen „daheim“ an mich richtete. Er sagte:

Wo dätst do söke, wenn do mich ahrufe wulle dätst.

Zumindest grob wiedergegeben.

Ich habe genau diesen Satz im Sinne der Empirie mal in meinem Freundeskreis rotieren lassen und kam zu dem erwarteten Ergebnis: Ist die Herkunft zu weit nördlich, südlich oder östlich der Eifel, scheiterten auch deutsche Muttersprachler dann an dem Satz.
„Wo würdest Du nachschauen, wenn du mich anrufen wollen würdest.“ wäre das auf Hochdeutsch. Es ging um die Form des Eintrags ins Telefonbuch.

Das Ende vom Lied: Das Platt in beiden Novellen, sofern noch vorhanden, ist sehr gezähmt und wird das auch bleiben.

Ansonsten schreitet die Überarbeitung aber gut voran. Alles wieder im grünen Bereich, will ich meinen.

Viele Grüße,
Thomas

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