Seelenworte

Über das Bedürfnis des Wissenschaftlers, tätigkeitstheoretisch betrachtet

Man muss, so als Geisteswissenschaftler, doch einiges erdulden. Den Spott der Naturwissenschaftler, der Mediziner und bisweilen der Juristen etwa. Das Unwissen der Mitmenschen, wie jüngst ein Senio-Student, der sich neben mir laut fragte, wie die Philosophie es eigentlich geschafft habe, neben den konkreten Wissenschaften wie der Mathematik oder der Physik auch als Wissenschaft Anerkennung zu finden. Aber das Schlimmste, was die Welt auf uns armen Geistmenschen losgelassen hat, sind die Fachtexte.
Nicht, weil ich jetzt lesefaul wäre. Im Gegenteil, ich lese gerne Sachbücher (und schreibe ja auch gerade eines). Das ist nicht der Punkt. Aber da ist so viel Wichtigtuerei enthalten, so viel Phrasengedresche und Selbstbeweihräucherung, das es manchmal schon an körperliche Schmerzen grenzt. Weiterlesen