Ein Neujahrsgruß

In einer Zeit, in der ein glorifiziertes Weiß zur Farbe des Jahres gewählt wird,
erscheint es mehr und mehr ein Wagnis, ein bunter Hund zu sein.

Drum wünsche ich dir, dass du im kommenden Jahr alle Chancen haben wirst, du selbst zu sein.
Trage, was du tragen willst. Iss, was du essen möchtest. Streich deine Wände bunt.
Hab den Mut, dich nicht hinter einer Maske verstecken zu müssen
und zu lieben, wen und was du lieben möchtest.

In einer Zeit, in der sich alle hinter Ironie und doppelt codiertem Sarkasmus verbergen,
scheint es mehr und mehr verwegen, genuin und ehrlich Dinge zu mögen.

Ich hoffe, dass dein kommendes Jahr erfüllt sein wird nicht nur von all dem, was dir Freude bereitet,
sondern auch von Menschen, mit denen du es teilen kannst.
Deine seltsamen Hobbys, deine verrückten Züge, deine kindlichen Freuden?
Schrei sie in die Welt!

Und in einer Zeit, in der die Erde brennt, braune Schlacke wieder salonfähig scheint und alte Panzer wieder rollen,
da wirkt es schon wie ein Akt der Rebellion, zu hoffen und voll Optimismus zu leben.

Mögest du solch ein Rebell sein.
Mögen sich zahllose Chancen bieten,
und seien sie noch so klein und trivial,
die Welt zu einem besseren Ort zu machen.
Und mögest du den Mut und den Willen haben, eben jene Chancen dann zu ergreifen.

Wenn die reichsten Menschen der Welt die klügsten Köpfe unserer Zeit darauf ansetzen,
Konstrukte zu schaffen, die uns auf nichts als dauerhaft empörte
und von Algorithmen gelenkte Konsummaschinen reduzieren sollen …

… dann lass uns Widerstand leisten,
indem wir selbstbestimmt Nächstenliebe, Empathie, Demut
und kreativen Schöpfunswillen demonstrieren.

Möge dein Jahr 2026 ein gutes Jahr sein.

Und wenn wir alles schrägen Vögel sein sollen,
weil wir uns nicht nehmen lassen wollen,
unsere eigenen Leben mit Freude und Hingabe zu gestalten –
ja, dann soll es so sein.
Dann lasst uns unser aller farbenfroh schillerndes Federkleid
mit Stolz und Liebe in die Welt tragen.

Begreifen wir 2026 als die Chance, die es ist!
Frohes neues Jahr!