Frohe Weihnachten zusammen!
24. Dezember, 17 Uhr – das war die Zeit, zu der ich als Kind immer unruhig wurde. Langsam nahte die Chance, dass gleich das helle, klingende Glöckchen ertönen würde, das vom Beginn der Bescherung künden würde.
Ich hoffe zwar, dass gerade jeder, der hier sonst mitliest, die Chance hat, diese Zeit im Kreise seiner Lieben zu verbringen, aber ich wollte diese nette, kleine Begebenheit dennoch auch für mein Blog auskosten, sozusagen, und ein kleines Weihnachtsgeschenk unter euren virtuellen Baum legen.
Das nachfolgende Gedicht ist zwar nicht weihnachtlich, aber winterlich. Es ist zwar eher schaurig, aber nun gut, das hängt auch mit dem Ursprung zusammen – geschrieben hatte ich es ursprünglich für eine LARP-Veranstaltung. Aber ich finde es schön genug, es auch hier gerne feil zu bieten.
Das Irrlicht
Der Winter tobt gar hart und kalt
Die Tochter sendet in den Wald
Der Vater, Holz zu suchen.
Angst erfüllt der Rose Herz
Durchfährt den Leib gleich wie ein Schmerz
Doch geht sie tapfer weiter.
Der Sturm, er nimmt ihr alle Sicht
Als sie erspäht ein kleines Licht
Und irgendjemand zu ihr spricht
Mit kratzig‘ Stimme: Fürcht‘ dich nicht!
Der Tochter raubt es allen Halt.
Alleine harrt der Vater aus
Doch letztlich geht er selbst hinaus
Die Tochter dort zu suchen.
Der Schnee bedeckt das Wurzelwerk,
Ein jeder Busch ein weißer Berg,
Doch geht der Vater weiter.
Der Sturm verbirgt den garst’gen Wicht
Der nah dem Weg die Blüte bricht,
Bis all ihr heller Glanz verblicht,
An sich gepresst, so eng, so dicht.
Der Vater kehrt zurück nach Haus.
Der Vater weint für Jahr und Tag
Und niemand aus den Dörfern mag
Den Trauernden besuchen.
Der Winter nahm nun seinen Lauf,
Der Vater blickt zum Fenster auf
Und sieht der Tochter Kleider.
Ihr roter Mund, von Blut verwischt,
Spricht sie dem alten Herrn Gericht,
Weißt ihm den Weg mit ihrem Licht
Und sagt dem Vater: Fürcht‘ dich nicht!
Sterbend sinkt der Vater nieder
Und Schnee bedeckt auch seine Lider.
Viele Grüße und ein frohes Fest!
Thomas






Wen hingegen meine berufliche Arbeit als Verlagsleiter und leitender Layouter für Ulisses Spiele interessiert, findet